Fazit: Ein Gehäuse, das MSI MPG Velox 300R Airflow (Project Zero)
Es gibt Gehäuse, die stellen sich in den Vordergrund und schreien „Schau mich an!“. Und es gibt solche, die einfach ihren Job machen, dir nicht im Weg stehen und deine Hardware optimal in Szene setzen. Das MSI MPG Velox 300R Airflow (Project Zero) gehört klar zur zweiten Kategorie – im besten Sinne.
Nach dem Zusammenbau mit unserem Testsystem – Ryzen 9, RX 6800 XT, dicker Luftkühler und massig Kabeln – blieb am Ende vor allem ein Gedanke: „So entspannt kann ein Aufbau im Jahr 2025 sein?“
Verarbeitung & Stabilität: Project Zero ohne Wackler
Der Velox 300R Airflow PZ kommt als klassischer Mid-Tower daher, aber das Chassis ist spürbar auf die neue Back-Connect-/Project-Zero-Generation ausgelegt. Der Rahmen wirkt steif, Seitenteile sitzen sauber in der Führung, nichts klappert, auch nicht beim Versetzen des komplett bestückten Systems.
Gerade beim PZ-Konzept ist Stabilität wichtig, weil die Mainboards meist mit zusätzlichen Ausschnitten und Kanälen arbeiten und Kabel samt Stecker hinter dem Tray verschwinden. Hier macht das Gehäuse keinen Zirkus:
- Das Mainboard-Tray ist nicht aus Alibi-Blech, sondern klar verwindungsarm.
- Die Öffnungen für die rückseitigen Anschlüsse sind sauber entgratet, nichts schneidet in Kabel oder Finger.
- Auch mit einem voll bestückten E-ATX-Board (bis 305 x 278 mm) bleibt alles stabil – ein Punkt, den viele Standard-Mid-Tower nicht mehr souverän meistern.
Eine kleine Anekdote aus dem Aufbau: Während des Einsetzens des schweren RX-6800-XT-Boliden rutschte das Gehäuse ein Stück auf dem Tisch – die Gummifüße hielten, das Seitenteil blieb an Ort und Stelle. Genau hier trennt sich „okay“ von „solide“.

PZ & Non-PZ in einem Gehäuse: Freiheit statt Zwangsverheiratung
Ein großer Pluspunkt: Sowohl Project-Zero-/Back-Connect-Boards als auch klassische Mainboards passen ins Velox 300R Airflow. Du legst dich also beim Gehäusekauf nicht auf ein einziges Board-Ökosystem fest.
- Unterstützt werden Mini-ITX, mATX, ATX und E-ATX.
- Für Back-Connect-Boards sind die Ausschitte bereits vorbereitet, die Kabelführung hinten ist großzügig angelegt.
- Klassische Boards mit Frontanschlüssen fühlen sich ebenso wohl – die Ausschnitte am Tray sind gut gesetzt, Kabel müssen nicht in unmöglichen Winkeln gebogen werden.
Im Alltag bedeutet das: Wer heute mit einem „normalen“ Board startet, kann später problemlos auf ein PZ-Board wechseln, ohne das Gehäuse austauschen zu müssen. Oder anders gesagt: Das Velox 300R kauft man einmal, nicht für eine Plattform-Generation.
Innenraum & Platzangebot: Großzügig ohne Luft zu verschenken
Beim Blick ins Innere wird schnell klar, worauf MSI Wert gelegt hat: Platz und Airflow. Unser Testsystem zeigt das recht eindrucksvoll:
| Hardware | Hersteller |
|---|---|
| Mainboard | MSI MPG B870E Tomahawk WIFI |
| CPU | AMD Ryzen 9 9900X |
| RAM | Crucial Pro DDR5 64 GB (4×16) |
| SSD | Kingston 2 TB PCIe 4.0 NVMe M.2 |
| CPU-Kühler | AMD Wraith Cooler |
| Grafikkarte | AMD Radeon RX 6800 XT |
| Netzteil | MSI MPG A1000GS PCIe 5 |
| Tower | MSI MPG Velox 300R Airflow |
| Display | LC-M27UFD |
| Tastatur | Dygma Defy |
| Maus | Logitech MX Vertical |
| Mauspad | MSI True Gaming |
Trotz kräftiger Hardware, dicker Kabelstränge und gleich mehreren Lüftern bleibt der Innenraum erstaunlich aufgeräumt:
- Lange Grafikkarten: Bis zu rund 400 mm GPU-Länge werden unterstützt – moderne Boliden mit Triple-Slot-Kühler sind kein Problem.
- Große CPU-Kühler finden ebenfalls bequem Platz. Hohe Tower-Kühler stoßen weder an das Seitenteil noch geraten sie in Streit mit dem RAM.
- Die PSU-Abdeckung reicht in voller Länge, nimmt Kabel sauber auf und lässt sich dank „EZ PSU Cover“ schnell lösen und wieder einrasten, wenn doch noch ein weiteres Kabel verlegt werden muss.
Wer schon einmal nach einem halben Jahr ein System nachgerüstet hat und an einem starren Shroud verzweifelte, weiß:Diese kleinen Komfortfeatures sparen Zeit, Nerven – und manchmal auch die Haut am Handrücken.

Kabelmanagement: Das unsichtbare Highlight
Oft merkt man erst beim Verkabeln, ob ein Gehäuse wirklich durchdacht ist. Beim Velox 300R Airflow zeigt sich hier seine große Stärke: Genügend Platz für alle Kabel – auch bei PZ-Boards.
- Hinter dem Mainboardtray steht reichlich Tiefe zur Verfügung, zusätzlich helfen mehrere Klettbänder und Kabelösen, um Stränge sauber zu bündeln.
- Die Aussparungen sind sinnvoll platziert – gerade die Durchführungen in Höhe des Mainboard-Stromsteckers und der GPU-Anschlüsse sind dort, wo man sie braucht.
- Ein integrierter Fan-/ARGB-Hub nimmt mehrere Lüfter und RGB-Stränge auf, ohne dass man jeden einzelnen Header auf dem Board belegen muss.
Im Ergebnis verschwinden die meisten Kabel komplett aus dem Sichtbereich. Vorne bleibt ein aufgeräumter, fast schon klinisch sauberer Innenraum – besonders in der weißen Variante, wie in unserem Aufbau.
Es gibt das schöne Zitat „Perfektion ist nicht dann erreicht, wenn man nichts mehr hinzufügen kann, sondern wenn man nichts mehr weglassen kann.“ Beim Velox 300R trifft das erstaunlich gut zu: Man sieht nur das Nötige, der Rest verschwindet genau dort, wo er hingehört – aus dem Blickfeld.
Lüfterplätze & Kühloptionen: Airflow im Namen – und nicht nur dort
Der Name ist Programm: Airflow. Das Gehäuse ist von vorn bis hinten auf Luftdurchsatz ausgelegt. Laut MSI und diversen Messungen in der Fachpresse erreicht der Velox 300R Airflow PZ Temperaturen, die selbst in Vergleichstests mit ausgewiesenen Airflow-Gehäusen äußerst konkurrenzfähig sind.
Ab Werk sind verbaut:
- 2× 160-mm-ARGB-Lüfter in der Front
- 1× 120-mm-Lüfter im Heck
Diese Lüfter setzen auf ein Dual-Layer-Blade-Design, das konzentrierten Luftstrom mit reduzierten Vibrationen kombinieren soll. MSI gibt sogar an, dass CPU- und GPU-Temperaturen im Schnitt messbar sinken – und in unabhängigen Tests wird tatsächlich von sehr starken Temperaturwerten berichtet, wenn auch mit einer leichten Lautstärkezunahme bei maximaler Drehzahl.
Dazu kommen zahlreiche Optionen:
- Front: bis zu 3× 120 mm, 3× 140 mm oder 2× 160 mm
- Deckel: bis zu 3× 120 mm oder 3× 140 mm
- Seite/Boden/Netzteilabdeckung: zusätzliche Lüfterplätze oder Radiatorpositionen
- Radiatoren: bis zu 3× 360-mm-Radiatoren gleichzeitig, inklusive Platz für Pumpe oder Distroplate.
In unserem Setup mit RX 6800 XT, Ryzen 9 und der serienmäßigen Lüfterbestückung blieben die Temperaturen auch unter langer Last angenehm niedrig. Selbst im Sommer, wenn das Zimmer eher wie ein kleines Studio als wie ein kühler Keller wirkt, kam nicht das Gefühl auf, dass das Gehäuse der Flaschenhals sein könnte.

Airflow in der Praxis: Ein kurzer Blick auf die Realität
Messwerte variieren natürlich je nach Hardware und Lüfterkurve, aber die Tendenz ist klar:
- In Tests mit starker CPU- und GPU-Last landen Prozessoren im Bereich um die 60–70 °C, GPUs ähnlich, teils sogar darunter – wohlgemerkt bei leistungsstarken Komponenten.
- Der Meshaufbau an Front, Deckel und seitlichen Segmenten sorgt dafür, dass frische Luft direkt zu den Wärmequellen gelangt, statt sich im Gehäuse zu stauen.
- Positiver Nebeneffekt: Durch den leichten Überdruck bleibt Staub eher an den Filtern hängen, statt sich im Innenraum niederzulassen.
Natürlich hat alles seinen Preis: Drehen die großen 160-mm-Lüfter voll auf, sind sie hörbar. Sie klingen dabei nicht schrill, aber präsent. Eine sinnvolle Lüfterkurve in der Software entschärft das Problem schnell – im Alltagsbetrieb läuft das System dann angenehm leise, unter Volllast eher „hörbar, aber vertretbar“.
Staubschutz & Reinigung: Alltag statt Showroom
Ein gern unterschätztes Thema ist die Wartung. Die beste Kühlleistung bringt nichts, wenn nach einem Jahr Staubpolster in jeder Ecke sitzen. MSI hat hier mitgedacht:
- Magnetische Staubfilter an Front und Deckel lassen sich ohne Werkzeug entfernen und ausklopfen oder absaugen.
- Ein durchgehender Staubfilter am Boden schützt Netzteil und untere Lüfterpositionen; er wird von hinten herausgezogen – nicht perfekt zugänglich, aber funktional.
Damit wird der Velox 300R nicht zum Staubmagneten, der nach kurzer Zeit aussieht wie ein Relikt aus dem Kohlekeller. Wer alle paar Wochen einmal kurz mit dem Staubsauger und einem Pinsel vorbeischaut, hält das System dauerhaft sauber.

Design: Understatement mit leichten Gaming-Akzenten
Optisch fällt das Velox 300R Airflow PZ weder völlig aus der Reihe, noch geht es unter. MSI verzichtet auf übertriebene Formen und setzt eher auf eine moderne Interpretation eines klassischen Gaming-Towers:
- Eine große Meshfront mit abgeschrägten Kanten vermittelt einen technischen, aber nicht aggressiven Look.
- Das Tempered-Glass-Seitenteil präsentiert die Hardware ohne störende Streben.
- Dezente MSI-Logos und der MPG-Schriftzug sind vorhanden, dominieren aber nicht das Gesamtbild.
Man spürt: Hier soll nicht das Gehäuse der Star sein, sondern die Hardware innen – besonders dann, wenn man mit RGB-Lüftern, beleuchteter AIO und Grafikkarte arbeitet.
Ein schönes Detail: Gerade bei weißen Builds wirkt die gleichmäßige Farbgebung des Gehäuses sehr stimmig. Nichts wirkt „gelblich anders“, wie man es bei günstig lackierten Cases manchmal erlebt.
Alltag mit Project Zero: Kabel weg, Blick frei
Der vielleicht größte Mehrwert zeigt sich, wenn man ein PZ-/Back-Connect-Mainboard nutzt – so wie in unserem Umfeld bereits einige Systeme aufgebaut wurden:
- Strom-, Daten- und Frontpanelkabel verschwinden komplett hinter dem Tray.
- Vorne sieht man im Idealfall nur GPU, Kühler, RAM und Lüfter – keine dicken Stränge, keine Steckerwüste, kein „Kabelsalat-Management“ auf Instagram.
Gerade wer Wert auf Fotos, Social-Media-Posts oder einfach einen sauberen Arbeitsplatz legt, wird das lieben. Und selbst wer kein Show-PC-Fan ist, profitiert im Alltag: Es ist schlicht leichter, im Inneren zu arbeiten, wenn nichts im Weg hängt.
Wie ein Freund aus der Hardware-Bubble gern sagt: „Ein gutes Gehäuse merkst du daran, dass du nach dem Build keine Pflaster brauchst.“ Beim Velox 300R Airflow PZ trifft das erstaunlich oft zu.
Kleine Kritikpunkte: Kein Gehäuse ist perfekt
So positiv das Gesamtbild ausfällt, ein paar Punkte sollte man kennen:
- Lautstärke bei Maximaldrehzahl Die 160-mm-Lüfter liefern hervorragenden Airflow, werden aber bei hohen Drehzahlen hörbar. Wer Silent-Fetischist ist, sollte mit sanfteren Lüfterkurven arbeiten oder gegebenenfalls andere Lüfter einsetzen.
- Bodenfilter-Zugänglichkeit Der untere Staubfilter wird von hinten herausgezogen. Das ist kein Drama, aber praktischer wäre eine Entnahme nach vorne oder zur Seite gewesen – gerade bei Systemen, die dicht an der Wand oder unter dem Tisch stehen.
- Design-Geschmackssache Einige Stimmen im Netz finden das Design etwas „generisch“. Das kann man so sehen – oder als Vorteil interpretieren: Kein überladenes Sci-Fi-Gimmick, das in zwei Jahren altbacken wirkt.
Wichtig: Keiner dieser Punkte ist ein wirklicher Dealbreaker. Sie setzen eher den Rahmen, in dem man das Gehäuse einordnen sollte.

Preis-Leistung & Zielgruppe: Für wen lohnt sich das Velox 300R Airflow PZ?
Mit einem Preis im Bereich der gehobenen Mittelklasse positioniert sich das Gehäuse in einem hart umkämpften Segment. Man bekommt inzwischen viele Cases mit Meshfront und Glasfenster – das Besondere am Velox 300R Airflow PZ ist die Kombination aus:
- Unterstützung für Back-Connect-/Project-Zero-Boards
- Sehr starker Airflow und breite Radiator-Unterstützung
- Durchdachtem Kabelmanagement und integrierter Lüfter-/RGB-Steuerung
- Solider Verarbeitung und praktischen Komfortfeatures wie EZ-Brackets, Grafikkartenhalter und abnehmbarer PSU-Abdeckung
Damit richtet sich das Gehäuse vor allem an:
- Gaming-Enthusiasten, die eine leistungsstarke, moderne Plattform mit starken CPUs und GPUs aufbauen wollen.
- RGB-Fans, die Hardware in Szene setzen möchten, ohne dass Kabel den Look ruinieren.
- Aufrüster, die langfristig auf PZ-/Back-Connect-Boards wechseln wollen, aber heute noch klassische Boards nutzen.
- Nutzer mit Fokus auf Airflow, denen Temperaturen wichtiger sind als absoluter Minimal-Lärm.
Wer hingegen ein ultra-kompaktes oder radikal leises Gehäuse sucht, ist hier nicht ganz richtig. Das Velox 300R Airflow PZ ist eher ein arbeitswilliges Workhorse – ein funktionaler, leistungsfähiger Tower, der mit seinem Fokus auf Airflow und Flexibilität punktet.
Persönliches Schlusswort: Ein Gehäuse, das man gerne weiterempfiehlt
Nach einigen Stunden mit Schraubenzieher, Kabelbindern und dem obligatorischen „Warum liegt diese M.2-Schraube schon wieder auf dem Boden?“ bleibt ein ziemlich rundes Fazit:
Das MSI MPG Velox 300R Airflow (Project Zero) ist kein Show-Off-Gehäuse, das sich selbst in den Vordergrund drängt. Es ist eher wie ein guter Studio-Techniker: im Hintergrund, zuverlässig, unauffällig – und absolut entscheidend dafür, dass am Ende alles läuft.
- Es bietet viel Platz für große CPU-Kühler, lange Grafikkarten und starke Netzteile.
- Es nimmt sowohl PZ- als auch Non-PZ-Mainboards auf, ohne dass man sich verbiegen muss.
- Es bringt starke Serienlüfter, viele Lüfter- und Radiatorplätze sowie sinnvolle Komfortfeatures mit.
- Das Kabelmanagement ist vorbildlich, besonders in Verbindung mit Back-Connect-Boards.
Natürlich gibt es Gehäuse, die leiser sind, und solche, die optisch mehr „Wow-Effekt“ liefern. Aber die Summe der Eigenschaften macht den Velox 300R Airflow PZ zu einer sehr attraktiven Basis für moderne High-End- oder gehobene Mittelklasse-Builds – gerade, wenn man die neue Project-Zero-Generation ausreizen will.
Oder kurz: Wer ein stabiles, zukunftssicheres Airflow-Gehäuse sucht, in dem sowohl heutige als auch kommende Hardware-Generationen ein Zuhause finden, macht mit dem MSI MPG Velox 300R Airflow einen ziemlich guten Fang.
Hinweis gemäß EU-Vorgaben zur Transparenz:
Die in diesem Testbericht vorgestellte MSI MPG Velox 300R Airflow wurde uns von MSI als unverbindliche Leihgabe zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei nicht um bezahlte Werbung.
MSI hatte keinerlei Einfluss auf Inhalt, Bewertung oder redaktionelle Unabhängigkeit dieses Artikels. Alle geäußerten Meinungen basieren ausschließlich auf unseren eigenen Praxiserfahrungen.
Wir bedanken uns herzlich bei MSI für die Bereitstellung des Gehäuses und das entgegengebrachte Vertrauen in dataholic.de.
