Endorfy Celeris 1800 im Test – Die stille Kraft am Arbeitsplatz

Einleitung: Wenn Zurückhaltung überzeugt
Es gibt Tastaturen, die sich wie Leuchtreklamen in Szene setzen, und es gibt solche, die auf den ersten Blick kaum auffallen – und gerade dadurch punkten. Die Endorfy Celeris 1800 gehört zur zweiten Kategorie. Nach dem Auspacken präsentiert sie sich in unaufgeregtem Grau mit einem Hauch Farbe durch gezielte gelbe Akzente. Doch wer glaubt, dass dies das Ende der Geschichte sei, wird sich wundern.
Verarbeitung und Bauform: Kompakt, aber massiv
Das Design folgt einem klaren Konzept: alles Wichtige, nichts Unnötiges. Die Tastatur bietet ein kompaktes 96%-Layout, das alle wichtigen Tasten inklusive Num-Block integriert, jedoch auf enge Weise zusammenrückt. Das spart Platz und wirkt dennoch vollwertig. Besonders Nutzer:innen mit kleineren Händen profitieren vom geringeren Abstand zwischen den Modulen.
Verwindungssteif und standfest
Ein erster Drucktest mit beiden Händen – kein Knarzen, kein Verbiegen. Die Endorfy Celeris 1800 ist massiv. Die Materialwahl ist überzeugend: Die Bodenplatte wirkt stabil, das Gewicht sorgt für sicheren Stand. Wer gern mit Nachdruck tippt, wird hier nicht von wackeligen Gehäusen ausgebremst.
Das matte Kunststoffgehäuse fühlt sich hochwertig an, die Spaltmaße sind gering. Auch die Switches sitzen stabil im Board, was ein sicheres Tippgefühl fördert.
Tippgefühl und Akustik: Klang und Komfort
Schon nach wenigen Sätzen zeigt sich: Diese Tastatur ist ein Handschmeichler. Der Anschlag ist gleichmäßig, weich gedämpft und vermittelt ein kontrolliertes „Thock“ – akustisch angenehm und nie zu laut. Die Tasten wackeln nicht, selbst bei schneller Eingabe bleibt alles ruhig und präzise. Das Tippgeräusch ist besonders im Homeoffice oder Shared Spaces ein Vorteil.
In unserem Testmodell sind Gateron Yellow Switches verbaut. Diese zeichnen sich durch eine lineare Charakteristik mit mittlerem Auslösepunkt und sanftem Widerstand aus. Wer gerne moddet, wird sich freuen: Die Tastatur ist hot-swappable – also ohne Lötkolben umrüstbar. Das öffnet die Tür zur Individualisierung.
Design und RGB: Zurückhaltend stilvoll
Die Beleuchtung? Dezent. Das RGB glänzt durch sanfte Farbergänzungen, keine Disko-Show. Ein Hauch von Lila, Blau, Grün, der wie Nebellicht auf einer feuchten Straßenpflasterung wirkt. Wer möchte, kann es heller oder komplett abschalten. Wer RGB will, wird nicht enttäuscht; wer es nicht braucht, stört sich nicht daran.
Farbe und Form
Die Farbauswahl ist Geschmacksache: dunkles Grau dominiert, mit zwei gelben Akzenten (Escape und Enter) als Hingucker. Es wirkt industriell, robust – ohne zu übertreiben.
Die Tastenkappen bestehen aus Doubleshot PBT – eine Entscheidung für Langlebigkeit. Die Beschriftung ist gestochen scharf und abriebfest. Auch nach längerem Einsatz zeigt sich kein Glanzeffekt.
Features: Umschalter, Wireless & mehr
Ein Blick auf die Gehauseseiten offenbart weitere Stärken:
- Umschalter für Windows / Mac
- Moduswahl: Bluetooth, Wireless 2,4 GHz und Kabelbetrieb
- Dedizierte Pairing- und Reset-Taste auf der Rückseite
Diese Features machen die Tastatur extrem flexibel. Schnell mal zwischen Notebook und PC wechseln? Kein Problem. Der Wechsel zwischen den Modi funktioniert reibungslos.
Der verbaute Akku bietet laut Hersteller eine mehrtägige Laufzeit, abhängig von Nutzungsprofil und RGB-Einstellungen. In unserem mehrtägigen Praxistest im Wechselbetrieb (BT + RGB bei 50%) zeigte sich: rund 3–4 Arbeitstage sind realistisch.
Software und Konfiguration: Optional, aber durchdacht
Die Celeris 1800 funktioniert grundsätzlich „out of the box“. Doch mit der optionalen Endorfy-Software lässt sich mehr herausholen:
- RGB-Zonen individuell anpassen
- Profile speichern und wechseln
- Tasten remappen oder deaktivieren
- Makros erstellen
Die Software verzichtet auf Cloud-Zwang, funktioniert lokal und bleibt angenehm übersichtlich. Wer sich mit QMK oder VIA auskennt, wird jedoch feststellen: Dies ist kein Enthusiasten-Toolset. Vielmehr richtet sich das Interface an Anwender, die Funktion ohne Überforderung suchen.
Vergleich zu anderen Tastaturen: Neben der Konkurrenz bestehen
Ein direkter Vergleich mit der auf dem Bild zu sehenden silbernen Tastatur (Keychron K2 Version 2) zeigt deutlich die Unterschiede:
Merkmal | Endorfy Celeris 1800 | Keychron K2 V2 |
---|---|---|
Layout | 96% (kompakt mit Numblock) | 75% (ohne Numblock) |
RGB | Dezent und gleichmäßig | Oft heller, aber unruhiger |
Verbindung | BT, 2,4 GHz, Kabel | BT, Kabel |
Akustik | Gedämpft, angenehm | Eher klackig, lauter |
Verarbeitung | Sehr stabil, verwindungssteif | Gut, aber nicht ganz so robust |
Zielgruppe | Vielschreiber, Office, Gaming | Mac-User, Kompaktheit |
Ein weiterer Vergleich lohnt sich mit der Logitech MX Keys (nicht mechanisch, aber für Vieltipper relevant):
Merkmal | Endorfy Celeris 1800 | Logitech MX Keys |
Schalter | Mechanisch (Gateron) | Scissor-Switch |
Haptik | Taktil / linear | Flach, weich |
Anschluss | BT, 2,4 GHz, Kabel | BT, USB-Empfänger |
Ergonomie | Kompakt, erhöht | Flach, ohne Neigungsanpassung |
Fazit: Die MX Keys bleibt für leise, mobile Vielschreiber eine Option. Wer jedoch mechanische Haptik und Modding-Möglichkeiten sucht, ist mit der Endorfy besser bedient.
Langzeiteindruck und Alltagserfahrungen
Nach mehreren Wochen im Einsatz zeigt sich ein klares Bild: Die Tastatur läuft stabil, keine Verbindungsabbrüche, keine Ghosting-Probleme. Auch das Umschalten zwischen zwei Geräten im Bluetooth-Betrieb gelingt verzögerungsfrei. Das Gewicht der Tastatur (ca. 1 kg) trägt zur Rutschfestigkeit bei. Selbst ohne Handballenauflage bleibt das Tippgefühl über Stunden angenehm.
Die gelben Akzente übrigens? Ein Gesprächsstarter. „Warum ist deine Enter-Taste gelb?“ war mehrfach die erste Frage im Meeting. Funktional irrelevant, aber charmant individuell.
Fazit: Die Stärke liegt in der Stille
„Wenn ein Werkzeug vergessen wird, weil es so gut funktioniert – dann ist es perfekt.“ Die Endorfy Celeris 1800 kommt diesem Ideal sehr nahe. Sie drängt sich nie auf, leistet aber Großes: Angenehmes Tippgefühl, durchdachte Features, perfekte Ergonomie für kleine Hände und genug technische Raffinesse für anspruchsvolle User.
Ein Produkt, das nicht laut ist, sondern klug. Eine Tastatur, die im Alltag nicht auffällt, weil sie genau das tut, was sie soll – nur besser.
„Die wahre Eleganz zeigt sich in der Funktion.“ – Dieses stille Prinzip hat Endorfy verstanden.
Link: https://endorfy.com/en/product/celeris-1800/
Hinweis gemäß EU-Vorgaben zur Transparenz:
Die in diesem Testbericht vorgestellte Endorfy Celeris 1800 wurde uns von Endorfy als unverbindliche Leihgabe zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei nicht um bezahlte Werbung.Endorfy hatte keinerlei Einfluss auf Inhalt, Bewertung oder redaktionelle Unabhängigkeit dieses Artikels. Alle geäußerten Meinungen basieren ausschließlich auf unseren eigenen Praxiserfahrungen.
Wir bedanken uns herzlich bei Endorfy für die Bereitstellung der Tastatur und das entgegengebrachte Vertrauen in dataholic.de.