Review: Tulpar T6 V3.2.2 Notebook – Power-Notebook mit kleinen Schwächen
Das Tulpar T6 V3.2.2 ist ein Gaming-Notebook, das auf dem Papier mit High-End-Spezifikationen, starker Performance und modernen Features punkten will. In der Praxis zeigt es sich als durchdachte Mischung aus Leistung, Funktionalität und Design mit einigen Eigenheiten, die nicht jedem zusagen dürften. Im folgenden Test schauen wir uns das Gerät sehr genau an. Ziel: ein umfassendes, praxisnahes Review mit klaren Stärken und Schwächen.
Bei dem getesteten Gerät handelt es sich um eine temporäre Leihstellung, welche nach Abschluss der Testphase ordnungsgemäß an Tulpar zurückgeführt wurde. Eine Einflussnahme auf den Inhalt des Reviews fand nicht statt; die Veröffentlichung erfolgte aus eigenem Antrieb. Wir danken Tulpar für das entgegengebrachte Vertrauen sowie die Bereitstellung des Testgeräts.

1. Verarbeitung & Design
Das Gehäuse des T6 V3.2.2 macht direkt einen robusten Eindruck. Die verwendeten Materialien wirken hochwertig – hier gibt es kein billiges Plastikfeeling, wie man es bei manchen Gaming-Notebooks in dieser Preisklasse findet. Die Oberfläche ist matt gehalten, was nicht nur optisch angenehm ist, sondern auch praktisch: Fingerabdrücke sind kaum sichtbar, was den Look auch bei intensiver Nutzung sauber hält. Das Gerät wirkt insgesamt sehr aufgeräumt und wertig. Die Spaltmaße sind gleichmäßig, nichts klappert, nichts wirkt lose oder improvisiert.
Auch die Verwindungssteifigkeit des Chassis ist bemerkenswert. Selbst bei leichtem Druck oder Anheben an einer Ecke bleibt das Notebook stabil und verzugsfrei. Das spricht für eine saubere Konstruktion und gute Materialwahl. Die Scharniere des Displays bieten einen angenehmen Widerstand, lassen sich mit einer Hand öffnen und halten den Bildschirm sicher in Position. Auch das ist ein Detail, das man im Alltag zu schätzen lernt.
Optisch zeigt sich das Tulpar T6 V3.2.2 eher zurückhaltend. Kein übertriebenes Gaming-Design, keine aufdringlichen Logos oder LED-Streifen überall. Stattdessen eine schlichte, aber moderne Formsprache, die es sowohl im Gaming-Zimmer als auch im Meetingraum bestehen lässt. Gamer dürfen sich über einen dezenten Look freuen, der trotzdem genug „Edge“ hat. Für Business-User wiederum ist es neutral genug, um nicht aufzufallen.
Einziger echter Kritikpunkt im Bereich Design betrifft die Tastatur: Die Tasten sind relativ klein geraten. Gerade Vieltipper oder User mit größeren Händen werden das sofort bemerken. Zwar ist der Tastenhub gut, die mechanische Rückmeldung präzise und die Verarbeitung der Tastatur selbst grundsolide. Aber das kompakte Layout führt im Alltag oft zu Tippfehlern, vor allem wenn man schnelles 10-Finger-Schreiben gewohnt ist. Wer von einem klassischen Desktop-Keyboard oder einem Office-Laptop wie ThinkPad oder EliteBook kommt, wird eine gewisse Eingewöhnungszeit brauchen.
Ein weiteres Feature, das nicht ganz überzeugen kann, ist die RGB-Hintergrundbeleuchtung. Auf den ersten Blick sieht sie gut aus – gleichmäßig ausgeleuchtet, verschiedene Farbmodi, Presets für z.B. Regenbogen oder statisches Licht. Aber: Es handelt sich nicht um echtes Single-Key-RGB. Man kann keine einzelnen Tasten individuell farblich belegen. Das heißt: Wer seine Hotkeys für Spiele oder Shortcuts farblich hervorheben möchte, hat hier das Nachsehen. Gerade für Streamer, Content Creator oder Vielspieler ist das ein kleiner Dämpfer. Die vorhandenen Beleuchtungseinstellungen sind zwar solide, aber nicht wirklich flexibel.
2. Display
Das Display löst mit Full HD (1920×1080) auf und bringt eine spürbar flüssige Darstellung mit, was gerade bei schnellen Spielen oder Scrollbewegungen auffällt. Laut Hersteller oder technischen Daten liegt keine offizielle Bildwiederholrate vor, doch die Gesamtperformance und Bildstabilität lassen klar vermuten, dass es sich mindestens um ein 144-Hz-Panel handelt – was in dieser Leistungsklasse auch zu erwarten ist.
Die Farbdarstellung wirkt auf den ersten Blick kräftig und lebendig. Schwarzwerte und Kontraste sind auf einem guten Niveau, die Blickwinkelstabilität solide. Für den Alltag, Gaming und Streaming ist das Display mehr als ausreichend.
Allerdings stößt es bei farbkritischen Arbeiten schnell an seine Grenzen. Für Aufgaben wie professionelle Bildbearbeitung, Color Grading oder präzises Video-Editing fehlt es dem Panel an Farbtreue und Farbraumabdeckung. AdobeRGB und DCI-P3 werden – wie bei den meisten Gaming-Panels – nur eingeschränkt abgedeckt. Wer auf exakte Farben angewiesen ist, sollte ein externes, kalibriertes Display anschließen.
3. Leistung im Alltag und unter Last
Das Tulpar T6 V3.2.2 ist mit einem Intel Core i7-13700HX ausgestattet, der zur 13. Generation von Intels High-End-Mobilprozessoren zählt. Er bringt satte 16 Kerne mit (8 Performance- und 8 Effizienzkerne) und eignet sich nicht nur fürs Gaming, sondern auch für anspruchsvolle Anwendungen wie Video-Editing oder Virtualisierung.
An seiner Seite werkelt eine NVIDIA GeForce RTX 4070 Laptop GPU, die in Kombination mit DLSS 3.5 in vielen Spielen echte Desktop-Performance liefert. Die GPU ist dabei nicht nur stark, sondern auch relativ effizient. Unterstützt wird das Ganze von 32 GB RAM – aller Wahrscheinlichkeit nach DDR5 mit hoher Taktung – sowie einer sehr schnellen NVMe SSD.
Im praktischen Betrieb zeigt sich das System äußerst reaktionsfreudig. Programme öffnen sich verzögerungsfrei, Multitasking ist auch bei vielen parallel laufenden Anwendungen kein Problem. Selbst beim Streaming von Games oder der gleichzeitigen Nutzung von Tools wie Photoshop, Discord und einem Browser mit vielen Tabs bleibt das System stabil und flüssig.
Ein Blick ins Control Center zeigt: Die CPU erreicht unter Volllast Temperaturen bis zu 84 °C bei über 3.300 MHz Taktfrequenz. Die GPU bleibt mit rund 63 °C deutlich kühler, was für eine gelungene thermische Trennung spricht. Die Lüfter arbeiten dabei ordentlich: 4270 RPM auf der CPU-Seite, 2962 RPM auf der GPU. Die Kühlleistung ist insgesamt stark, allerdings auf Kosten der Lautstärke – darauf gehen wir im nächsten Abschnitt ein.
Siehe: https://dataholic.de/unboxing-des-tulpar-t6-v3-2-2-detaillierte-beschreibung-des-auspackens/
4. Lautstärke
Im Normalbetrieb (z.B. Surfen, Office, YouTube) liegt die Lautstärke bei durchschnittlich 47 dBA. Unter Volllast, z.B. beim Zocken oder Rendern, sind es bis zu 58 dBA. Das ist hörbar, aber nicht unangenehm kreischend. Die Lüfterkurve ist gut abgestimmt und vermeidet hektisches Auf- und Abdrehen.
5. Gaming-Benchmarks (1080p)
Hier spielt das Notebook seine Stärken voll aus. Mit DLSS 3.5 aktiv ergeben sich folgende Framerates:
- Cyberpunk 2077: 146 FPS
- Diablo IV: 133 FPS
- Minecraft RTX: 65 FPS
- Jurassic World Evolution: 190 FPS
- Wukong: 46 FPS
- Ark: Survival Ascended: 41 FPS
- Flight Simulator 2020: 130 FPS
Ohne DLSS sieht es bei einigen Spielen wie folgt aus:
- CS2: 200 FPS
- PUBG: 176 FPS
- Baldur’s Gate 3: 107 FPS
- RDR2: 76 FPS
Das zeigt: Auch anspruchsvolle AAA-Titel sind flüssig spielbar. Besonders mit aktiviertem DLSS 3.5 kann die RTX 4070 ihre Stärken ausspielen.
6. Synthetische Benchmarks
Auch in Benchmark-Tests liefert das T6 V3.2.2 beachtliche Ergebnisse:
- 3DMark TimeSpy: 10.514 Punkte
- Furmark: 7.650 Punkte
- PCMark: 6.765 Punkte
- Cinebench R24:
- Multi Core: 862 Punkte
- Single Core: 108 Punkte
- GPU (System Requirements): 11.224 Punkte
Gerade im GPU-Test schneidet das Notebook mit der RTX 4070 Laptop sehr stark ab und landet im oberen Leistungssegment – vergleichbar mit manchen Desktop-GPUs. Beim CPU-Benchmark fällt das Ergebnis im Multi-Core-Bereich solide aus, im Single-Core-Vergleich liegt der i7-13700HX mit 108 Punkten dicht hinter den Apple M1/M2 Chips, was zeigt, dass auch einzelne Prozesse flott abgearbeitet werden.
Das sind starke Werte, die das Notebook im oberen Leistungsbereich einordnen lassen. Gerade für Gamer, Streamer oder Entwickler eine solide Plattform.





7. SSD-Performance (CrystalDiskMark)
Die NVMe-SSD liefert ebenfalls gute Ergebnisse:
- SEQ1M Q8T1: Lesen 4918 MB/s, Schreiben 3511 MB/s
- SEQ1M Q1T1: Lesen 2011 MB/s, Schreiben 2324 MB/s
- RND4K Q32T1: Lesen 447 MB/s, Schreiben 631 MB/s
- RND4K Q1T1: Lesen 38 MB/s, Schreiben 100 MB/s
Damit sind Bootzeiten, Dateiübertragungen und das Laden von Spielen angenehm schnell. Auch Windows startet spürbar fix.










8. Software und Features
Das mitgelieferte Control Center ist umfangreich. Hier lassen sich Leistungsmodi, Tastaturbeleuchtung, Lüftersteuerung und Makros konfigurieren. Besonders praktisch: Die Profile können gespeichert und schnell gewechselt werden. Auch die Möglichkeit, einzelne Makros für Maus und Tastatur anzulegen, ist ein Pluspunkt.
Die RGB-Steuerung ist intuitiv, aber wie erwähnt: Kein echtes Single-Key-RGB. Schade, aber nicht dramatisch.
Positiv: Es ist ein Tastatur-Sleeptimer vorhanden, der die Hintergrundbeleuchtung nach Inaktivität automatisch ausschaltet. Das spart Strom und ist angenehm im Dunkeln.



9. Wartung und Service
Ein echter Pluspunkt ist der mitgelieferte lebenslange Reinigungs- und Checkup-Service. Das gibt’s in der Preisklasse selten und ist ein nettes Extra, vor allem für User ohne Bastelerfahrung. Wer sein Gerät länger nutzen möchte, profitiert hier klar.
Fazit
Das Tulpar T6 V3.2.2 liefert in fast allen Kategorien ab und positioniert sich als echtes Allround-Talent im High-End-Bereich. Die Kombination aus leistungsstarker Hardware, gut durchdachter Kühlung und umfangreicher Softwaresteuerung macht es zu einem überzeugenden Gesamtpaket – nicht nur für Gamer, sondern auch für anspruchsvolle Power-User, die unterwegs nicht auf Performance verzichten wollen.
Die CPU/GPU-Kombination bietet auch bei rechenintensiven Workflows genug Reserven, um aktuelle Titel auf hohen Einstellungen flüssig darzustellen oder Videoproduktionen, Softwareentwicklung und 3D-Rendering ohne Leistungsengpässe durchzuführen. Dank DLSS 3.5 profitiert man zudem von zukunftssicherer Grafiktechnologie, die nicht nur Performance, sondern auch Bildqualität spürbar verbessert. Dabei hält das Kühlsystem die Temperaturen unter Kontrolle, ohne unangenehm laut zu werden – ein Spagat, den nicht jedes Notebook schafft.
Die SSD-Geschwindigkeit ist auf Top-Niveau, das System reagiert schnell, und Multitasking ist ohne Einbrüche möglich. Die Verarbeitung überzeugt im Alltag: stabil, schick und angenehm dezent für ein Gaming-Gerät. Auch die Software mit dem gut strukturierten Control Center, frei konfigurierbaren Lüfterprofilen und Makro-Optionen sorgt dafür, dass man das Maximum aus dem Gerät herausholen kann. Der lebenslange Reinigungs- und Checkup-Service unterstreicht zudem den Anspruch an Nachhaltigkeit und Langlebigkeit.
Natürlich gibt es auch kritische Punkte. Die Tastatur ist funktional, aber für Vielschreiber etwas zu kompakt geraten – besonders wer viel schreibt, wird sich zunächst umgewöhnen müssen. Auch das Fehlen einer echten Single-Key-RGB-Beleuchtung ist ein Nachteil für alle, die auf individuelle Farbzuweisungen setzen. Das sind allerdings Details, die im Alltag meist keine entscheidende Rolle spielen, sondern nur in Spezialfällen negativ auffallen.
Alles in allem ist das Tulpar T6 V3.2.2 ein starkes Gesamtpaket für anspruchsvolle Nutzer, die nicht nur nach reiner Leistung, sondern auch nach einem durchdachten und flexiblen System suchen. Es ist kein Gerät für den Massenmarkt, sondern für User, die wissen, was sie wollen – und genau das bekommen sie hier in überzeugender Qualität.